Reservistenverband
Kreisgruppe Minden-Herford

 

 

Letzte Aktualisierung: 06.02.2023
14.12.2016 - Waffenausbildung / SiPOL

 

Am 14.12.2016 nahmen etwa 40 Reservisten der Kreisgruppe Minden unter der Leitung des FwRes Minden-Lübbecke, StF Thomas Jozefiak, in der HvB- Kaserne Minden an einer schießvorbereitenden Waffenausbildung mit der Maschinenpistole teil.

 

 

Im Anschluss folgte ein Vortrag von Oberst d.R. Hermann Kleinebenne zum Thema „Displaced Persons – Heimatlose Ausländer – Gewaltmigration – Beispiele aus OWL“.
Dabei ging Hermann Kleinebenne einleitend und skizzierend auf die Lageentwicklung seit der Landung der Alliierten in der Normandie bis zum Ende des Bodenkrieges im Verlaufe der Besetzung des Reichsgebietes ein, belegte diese Entwicklung exemplarisch anhand von Zahlen und Fakten und zeigte auf, wie die Dienststellen der Militärregierung unmittelbar nach der Besetzung die Kontrolle der deutschen Verwaltungsbehörden übernahmen.
Er zeigte auf, dass das Supreme Headquarters Allied Expeditionary Forces (SHAEF) infolge der hohen Zahl befreiter ehemaliger Zwangsarbeiter, Häftlinge und Kriegsgefangenen angesichts der übernommenen Verantwortung einen schwierigen Auftrag zu erfüllen hatte. Die Rückführung der etwa 6 Millionen „Displaced Persons“ in ihre Heimat gelang vor allem aufgrund der neuen politischen Lage im russisch besetzten und infrastrukturell geschädigten Osteuropa nur unvollkommen. Außerdem setzte die Neuansiedlung der „heimatlosen Ausländer“ vor allem in Australien, Kanada und den USA erst etwa 1948 ein und sollte sich bis in die Mitte der fünfziger Jahre hinziehen.
Außer der knappen Vorstellung der Sammellager für „Displaced Persons“ in Bergen-Belsen, Leese und Minden wurden in besonderer Weise die Lebensbedingungen in der Britischen Besatzungszone ab 1945 anhand konkreter Beispiele aus den ostwestfälischen Sammellagern in Augustdorf, Blomberg und Lahde aufgezeigt. Die Einrichtung des Sammellagers Lahde mit bis zu 17.000 „Displaced Persons“ aus 17 Nationen hatte ab Frühjahr 1945 die Evakuierung von acht Dörfern erfordert und für die örtliche Bevölkerung allein aufgrund der langen Verweildauer der „Displaced Persons“ bis 1949 eine besondere Härte bedeutet. Die Zuwanderung von bis zu 14 Millionen Flüchtlingen, vor allem ab 1948, hatte seinerzeit den Wohnraum- und Versorgungsmangel verschärft und unter anderem zur Entstehung der Stadt Espelkamp aus einer ehemaligen Heeresmunitionsanstalt geführt.
Vor dem Hintergrund des Vortrags erfolgte abschließend ein reger Gedankenaustausch der Teilnehmer zum Thema der aktuellen Flüchtlingsproblematik aus regionaler, nationaler und gesamteuropäischer Perspektive, bevor die Teilnehmer durch den Feldwebel für Reservisten, StFw Jozefiak, mit guten Weihnachtswünschen verabschiedet wurden.

 

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